Solidarität stärkt Demokratie –Verschwörungstheorien gefährdet sie

Die Corona-Pandemie dominiert die Medienlandschaft, unser aller Alltag. Gerade jetzt in dieser für viele gefühlten Krisenzeit gilt es dran zu bleiben, wo nötig Widerspruch einzulegen, zu verhindern, dass Verschwörungstheorien, Fake-News und Desinformationen weiter verbreitet werden. Rechte und weitere Gruppierungen versuchen von der Krise zu profitieren. Umso wichtiger ist es, unsere wertvolle Demokratie zu leben und zu fördern!

Verschwörungstheorien vermischen Fakten mit erfundenen Behauptungen und bauen auf stereotypen Feindbildern auf. Der Ausgangspunkt jeder Verschwörungstheorie ist eine elitäre Geheimgesellschaft, der man böse Machenschaften und schreckliche Vorhaben unterstellt.

Verschwörungstheorien können massive Gefahren darstellen:

Sie können antisemitisches und antipluralistisches Denken aufweisen und können so zu einer Radikalisierung führen. Verschwörungstheorien sind sehr häufig demokratiegefährdend und fördern Angst und Schrecken. Unter dem Strich ist eine Verschwörungstheorie also eine Mischung aus einigen nachprüfbaren Fakten und vielen erfundenen Behauptungen und Geschichten, aus denen immer neue Sinnzusammenhänge konstruiert werden.
Die negativen Folgen der Verbreitung von und des Glaubens an Verschwörungstheorien berücksichtigend braucht es noch mehr Menschen, die sich gegen diese Theorien stellen, es braucht einmal mehr Zivilcourage. Denn wo werden die Theorien aufgegriffen und verbreitet? Im Freundeskreis, im nahen sozialen Umfeld, in den Sozialen Medien. Und überall dort muss jeder einzelne gegen die Verbreitung dieser Theorien eintreten. Viele Prominente äußern sich im Zusammenhang mit der Corona-Krise auf Instagram und anderen Kanälen und machen sich stark für die politischen Maßnahmen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Sie haben damit ihre Vorbildfunktion wahrgenommen und zeigen Zivilcourage. Vorbild im Kleinen kann aber jede Frau und jeder Mann sein. So gibt es zahlreiche Handlungsmöglichkeiten gegen Verschwörungstheorien, die jede/r Einzelne anwenden kann.

Tipps im Umgang mit Fakes und Verschwörungstheorien am Beispiel Corona:

  • Nicht alle soziale Medien zum Stand der Coronavirus-Pandemie sind seriös. Offizielle Kanäle wie z.B. das Robert Koch-Institut, die WHO oder das Bundesgesundheitsministerium bieten die objektivsten Informationen.
  • Man sollte generell kritisch mit Informationen umgehen und z.B. folgende Fragen sollten gestellt werden: Werden Belege angeführt? Werden konkrete nachvollziehbare Beispiel genannt?
  • Häufig sind bestimmte Aussagen, Zitate oder Informationen aus dem Zusammenhang gerissen – etwa ob sie sich auf den lange bekannten Stamm der Coronaviren beziehen oder auf den aktuell grassierenden Erreger Sars-CoV-2.
  • Auch die Quelle der Information gilt es genau zu prüfen. Ist sie vielleicht voreingenommen oder stammt von einem Kanal, der auf die Verbreitung von Verschwörungstheorien spezialisiert ist? Ist der Autor namentlich bekannt? Gibt es ein Impressum?
  • Viele seriöse Nachrichtenseiten haben Faktenchecks zu Mythen rund ums Coronavirus gemacht. Dort kann man recherchieren.
  • Häufig stößt man auf vermeintlich spektakuläre Bilder zum Coronavirus: Eine Bilderrückwärtssuche bei Google oder Yandex kann Abhilfe schaffen. Dort kann man schnell erkennen, ob das Bild vielleicht schon länger im Internet steht und vor welchem Hintergrund es entstanden ist.
  • Auch den Faktor Zufall gilt es zu berücksichtigen. Denn die Tatsache, dass sich etwa das nationale chinesische Labor für Biosicherheit ausgerechnet in Wuhan befindet, ist kein Grund, darin die Quelle der aktuellen Pandemie zu vermuten.
  • Der Grundsatz „Glaube nur was du redlich geprüft hast“ hilft bei der Verhinderung und Verbreitung von Verschwörungstheorien und Fake-News weiter.

Es ist mehr denn je Zeit auf SOLIDARITÄT zu setzen und nicht selbstinszenierenden Verschwörungstheoretikern hinterherzulaufen. „Solidarität ist der treibende Motor einer intakten humanen Gemeinschaft.“ (Markus Keimel)

Solidarität äußert sich in gegenseitiger Hilfe und dem Eintreten füreinander. Das Bewusstsein über eine Zusammengehörigkeit mit der Gesinnung, gemeinsame Interessen, Ziele und Werte in Form einer damit verbundenen Gemeinschaft zu leben. Das Gefühl der Solidarität vermittelt eine Sicherheit, die es leichter macht, sich auf den anderen zu verlassen, seine Meinung zu teilen und zu vertreten. Solidarität wird insbesondere durch Glaubwürdigkeit, Loyalität sowie durch gemeinsame Werte (Wertevorstellungen, Gesinnungen, Leitmotive, Transparenz) und Ziele stark begünstigt.

Marcel Da Rin

Quellen: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, ZDF
https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien